Ein Streifzug durch die endemische Tierwelt von El Hierro

Die Insel El Hierro, die im Jahr 2000 als Biosphärenreservat ausgewiesen wurde, beherbergt einen enormen Artenreichtum und ist Lebensraum für Hunderte von Tierarten, die zum Teil nur nirgendwo anders vorkommen.

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Laut offiziellen Angaben zählt El Hierro rund 12.000 Einwohner, doch wenn man die Landschaft genauer betrachtet, wird schnell klar, dass die Insel weitaus mehr Bewohner hat. Vögel, Reptilien, Fische, Gliederfüßer … insgesamt sind über 2.600 Tier- und Pflanzenarten erfasst, darunter mehr als 600 kanarische Endemiten und weitere 100 Spezies, die ausschließlich auf dieser Insel beheimatet sind. Wer hätte gedacht, dass auf 278 km² Fläche so viel Leben zu finden ist?

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Echsen gehören zu den auf der Insel am häufigsten anzutreffenden Tieren, wobei eine Art besonders beeindruckend ist: Ihr wissenschaftlicher Name Gallotia simonyi geht auf den österreichischen Naturforscher Oskar Simony zurück, obwohl diese Spezies bereits Jahrhunderte zuvor von französischen Eroberern gesichtet worden waren, die sie in ihren Berichten als „riesige Eidechsen, so groß wie Katzen“ beschrieben. Dieses kräftige Reptil hat mit teilweise über 35 Jahren eine lange Lebenserwartung und kann ausgewachsen eine Länge von bis zu 75 cm erreichen. Die ruhigen Allesfresser lieben – wie die meisten Bewohner El Hierros – die Sonne und lassen sich während rund 90 % ihrer Zeit von deren Strahlen wärmen.

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Wie verschiedene Fossilienfunde belegen, besiedelten diese Echsen einst die gesamte Insel. Mit der Ankunft neuer Siedler, der Ausweitung der Landwirtschaft und der Einführung invasiver Tierarten jedoch schrumpften die Bestände nach und nach fast bis zum völligen Verschwinden. Seit 1975 steht die Echsenart unter Schutz und es wurden zahlreiche Initiativen und Projekte zu ihrer Erhaltung ins Leben gerufen, wie z. B. das für Besucher zugängliche Zentrum für die Wiederaufzucht und den Schutz der El-Hierro-Rieseneidechse, das sich voll und ganz dieser Aufgabe verschrieben hat. 

Heute ist die El-Hierro-Rieseneidechse an der Steilwand des Risco de Tibataje, einem besonderen Naturschutzgebiet an der Nordflanke der Insel, und auf der kleinen Felsinsel Roque Chico de Salmor vor der Nordwestküste von El Hierro zu finden. Dank verschiedener Programme zur Wiederansiedlung der Tiere an unterschiedlichen Standorten mit geeigneten Lebensbedingungen wächst der geringe Bestand auf der Insel ganz allmählich wieder an.aje, una Reserva Natural Especial situada en la vertiente norte de la isla, así como en el Roque Chico de Salmor, un pequeño islote protegido muy próximo a la costa noroeste. Una presencia atomizada, pero en aumento gracias a los programas de reintroducción que se están llevando a cabo en distintas ubicaciones de la isla aptas para su desarrollo.

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„Perenquenes“ nennt man auf den Kanarischen Inseln die Vertreter der im Mittelmeerraum weit verbreiteten Gattung der Mauergeckos. Von den insgesamt über 30 Arten haben vier die Kanaren als Lebensraum gewählt, darunter der Gestreifte Kanarengecko (Tarentola boettgeri) – auf der Insel perenquén de Boettger genannt. Diese auf El Hierro endemische Art mit knapp 7 cm Körperlänge versteckt sich gerne unter Steinen.

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Aufgrund seiner hervorragenden Anpassungsfähigkeit kann der Gecko insbesondere nachts in fast jeder natürlichen Umgebung beobachtet werden. In Höhen über 400 m wie auch in Gebieten mit dichter Vegetation (z. B. in Lorbeer- oder Kiefernwäldern), wo mehr Fressfeinde lauern, ist er jedoch nur sehr selten anzutreffen. Aus diesem Grund und wegen seiner großen Besonderheit ist der Gestreifte Kanarengecko – auf der Insel perenquén de Boettger genannt – im Kanarischen Katalog geschützter Arten aufgeführt. 

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Die Schönheit der noch jungen Landschaften und der Natur der Insel El Hierro zieht Besucher zunächst am Boden in ihren Bann. Wer jedoch seinen Blick um 45 Grad nach oben richtet, kann Vögel wie den Buchfinken pinzón de El Hierro (F. c. ombriosa) – eine ausschließlich hier vorkommende Unterart – entdecken. 

Doch damit nicht genug: Auf der Insel kann man bis zu 40 endemische Vogelarten wie u. a. mosquitero canario, herrerillo und reyezuelo sencillo canario bewundern. Letzterer ist in einigen Waldgebieten von El Hierro anzutreffen und gehört zu den kleinsten Vögeln Europas. Vogelfreunde können außerdem Greifvögel wie Wüstenfalken oder Fischadler im Flug erspähen und seltene Seevögel wie den Barolo-Sturmtaucher oder den Bulwersturmvogel in ihrem natürlichen Lebensraum erleben.

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El Hierro lockt nicht nur mit einer faszinierenden Natur und Tierwelt, sondern auch mit über 250 km an Wanderwegen, auf denen Besucher die Insel ganz nach Lust und Laune erkunden können. Das äußerst empfindliche Ökosystem auf El Hierro gebietet allerdings ein verantwortungsbewusstes Verhalten.   

Um bei der Beobachtung von Tieren gleichzeitig die Umwelt zu schonen, ist es besonders wichtig, die menschlichen Eingriffe in die natürliche Umgebung so gering wie möglich zu halten, d. h. leise zu sein, Wildtiere weder zu füttern noch anzufassen und niemals Müll zurückzulassen, um die einzigartige Flora und Fauna nicht zu beeinträchtigen.

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Mirador de Isora. El Hierro.