David Meca: "Die Kanarischen Inseln sind der perfekte Ort, um an jedem Tag des Jahres zu besuchen."

David Meca Medina (Sabadell, 1.2.1974) ist einer der renommiertesten Freiwasserschwimmer der Welt. Der mehrmalige Gewinner internationaler Meisterschaften hat die Ozeane zu seiner Bühne und die extrem hohe Leistungsfähigkeit zu seinem persönlichen Kennzeichen gemacht. Dank seiner großartigen Meisterleistungen, wie etwa das Überschwimmen der Meerenge von Gibraltar, der Strecken zwischen den Kanarischen Inseln und einer Strecke von über 100 Kilometer auf freier See, ist er zu einer Ikone dieses Sports und zu einem Symbol der Selbstüberwindung geworden.

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David Meca ist zweifellos eine lebende Legende des Freiwasserschwimmsports und hat auf den Kanaren weit mehr als nur eine Kulisse für seine Sporterfolge gefunden: die Inseln sind Teil seiner Seele geworden. Mit Meisterleistungen wie jener von 2001, als er von Gomera nach Teneriffa geschwommen ist und dem 23 Stunden langen Marathonschwimmen von Teneriffa nach Gran Canaria hat der katalanische Schwimmer eine ganz besondere, von Anstrengung, Bewunderung  und gegenseitiger Zuneigung geprägte Beziehung zu dieser Inselgruppe entwickelt. Heute, zwanzig Jahre später, kehrt er immer wieder auf diese Inseln zurück, und zwar nicht nur, um den Atlantik herauszufordern, sondern auch, um die neuen Generationen anzuspornen. Man kann also zurecht behaupten, dass die Verbindung zwischen Meca und den Kanaren tief verwurzelt ist. 

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Beginnen wir ganz am Anfang. In welchem Alter hast du schwimmen gelernt?

Als kleiner Junge hatte ich ein paar Entwicklungsprobleme und musste orthopädische Schuhe tragen. Daher haben mir die Ärzte das verordnet, was später zu meiner Leidenschaft und zu meinem Beruf geworden ist. Im Alter von 5 Jahren bin ich schon geschwommen und habe an Wettbewerben teilgenommen.  

Deine Karriere im Sport ist untrennbar mit den Kanaren verbunden, wo du Anfang der 2000er Jahre bekannt wurdest. Erzähl uns, wie deine Liebe zu den Kanarischen Inseln begonnen hat.

Alles hat mit einer Vereinigung begonnen, die ‚Mundo del Silencio‘ hieß. Dieser Organisation mit Sitz in Arona gehörten Freunde an, die für die Erhaltung des Meeres, sowie der Tier- und Pflanzenwelt zusammenarbeiteten. Ich wurde Mitglied und um mehr Aufmerksamkeit für die Anliegen dieser Gruppe zu erregen, sind wir von La Gomera nach Teneriffa, genauer gesagt bis Los Cristianos, geschwommen. Diese Herausforderung hat mich gereizt, weil das noch nie zuvor getan worden war, besonders auch vor dem Hintergrund der Legende von Garajonay. Es war ein unvergleichliches Vergnügen, die glasklaren Gewässer genießen zu können und die Strecke in Begleitung von Delfinen und Walen zu schwimmen. All dies ist auf den damals entstandenen Fotos zu sehen, die zwar schon vor einem Vierteljahrhundert gemacht wurden, aber dennoch von beeindruckender Qualität sind. 

Von da an habe ich mich in die Inseln und ihre Einwohner verliebt, so sehr, dass meine Eltern und ich eine Zeit lang hier gelebt haben. Meine Zuneigung zu dieser Inselgruppe ist auch aufgrund anderer Herausforderungen immer stärker geworden, wie etwa das Überschwimmen der Strecken zwischen Teneriffa und Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote, Isla de Lobos und La Graciosa. Bei jeder dieser Gelegenheiten habe ich gleichzeitig für die Erhaltung der Meerestier- und Pflanzenwelt geworben. Nach zehn Jahren habe ich schließlich auch eine Werbekampagne für die kanarischen Bananen unterstützt. Daher erinnert man sich an David Meca nicht nur wegen den Weltmeisterschaften und Herausforderungen, die er gemeistert hat, sondern auch, weil er der Schwimmer war, der auf den Strecken mit Bananen um sich warf. 

Dann bist du also auf die Kanaren gekommen, um für immer hier zu bleiben.   

Es gibt etwas, das in diesem Sinne bezeichnend ist: in den zehn Jahren, in denen ich in den USA gelebt habe, stand in meinem Personalausweis weiterhin, dass ich Kanarier war. Ich habe immer damit geprahlt, dass ich von den Kanarischen Inseln kam, obwohl ich eigentlich in Sabadell geboren wurde.

Welche Vorteile bieten die kanarischen Gewässer, die du in anderen Gewässern, in denen du geschwommen bist, nicht gefunden hast?   

Es ist nicht nur das Wasser, das sauber und kristallklar ist, sondern das gesamte Rundherum, vor allem die Warmherzigkeit, Freundlichkeit und Unkompliziertheit der Inselbewohner. Die Kanaren lassen dich nicht mehr los. Ich habe immer schon gesagt, dass wir nicht in die Ferne schweifen müssen, um paradiesische Strände zu genießen, einzigartige Tier- und Pflanzenarten zu bewundern und in Luxushotels abzusteigen. Wir haben das alles hier, auf unseren Inseln. Obwohl ich aus beruflichen Gründen in Madrid lebe, komme ich mit meiner Familie so oft wie möglich auf die Kanaren und bleibe eine Woche da, um mich zu erholen, das besondere Ambiente, das Klima und das gute Essen zu genießen.   

Wir wissen, dass das Schwimmen an der Wasseroberfläche deine Spezialität ist, aber hattest du auch schon Gelegenheit, die Meeresböden der Inselgruppe zu erkunden?   

Wie unglaublich das auch klingen mag, aber ich habe großen Respekt vor dem freien Wasser. Ich habe mich noch nicht getraut zu tauchen. Ich würde es wirklich gern versuchen, aber ich glaube, ich bin dazu nicht fähig. Ich erinnere mich noch daran, wie mir beim Überschwimmen der Strecke zwischen La Gomera und Tenerife ein paar Wale begegnet sind, die mich auf der Strecke begleitet haben. Da klopfte mein Herz schneller als normal und das kam nicht von der Anstrengung, sondern weil ich zwischen sechs Walen schwamm, die mit mir zu spielen schienen. 

Alles in allem sind die kanarischen Gewässer nicht nur ein idealer Ort für Wettbewerbe und Trainings. Sie sind auch wegen alldem, was unser atlantischer Ozean zu bieten hat, für Touristen von großem Interesse.

Wie schon gesagt, für mich sind die Kanaren zu einem perfekten Ort für Aufenthalte zu jeder beliebigen Jahreszeit geworden, um mich an den angenehmen Temperaturen, den herrlichen Hotels und der herausragenden Gastronomie zu erfreuen. Daher kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, zwei oder  drei Monate verstreichen zu lassen, ohne auf die Inseln zu reisen. Ich brauche diese Aufenthalte, um neue Energie zu tanken und alles, was ich bereits aufgezählt habe und die anregende Atmosphäre zu genießen. 

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Ich stelle jetzt eine Reihe ganz kurzer Fragen:

  1. Ein Geräusch, das für die Kanaren kennzeichnend ist. Der Meeresgrund und der Gesang der Wale und Delfine.
  2. Dein schönstes Erlebnis auf den Kanaren. Die Zuneigung der Leute, nicht nur während der sportlichen Leistungen sondern auch im Alltagsleben.
  3. Ein Ort zum Leben auf den Inseln. Jeder beliebige, obwohl ich einen Ort bevorzugen würde, an dem man das Meer sehen kann, wenn man das Fenster öffnet. Ich mag besonders Las Canteras, aber ich halte mich auch gern im Süden von Gran Canaria, auf Lanzarote, Fuerteventura, La Gomera und Teneriffa auf.
  4. Ein Ort zum Abschalten.
    Nun, ich würde auch hier sagen, jeder beliebige, angefangen bei den wunderbaren Hotels bis zu den Lorbeerwäldern auf La Gomera, wo man in der Ruhe und Abgeschiedenheit der Gegend die Pflanzenwelt in aller Ruhe erkunden kann.
  5. Meer oder Gebirge? Das Gebirge ist schön, aber es ist das Meer, das mir alles gegeben hat.